Warum Verdauung und Entspannung ein Dream-Team sind
Du bist am Urlaubsort angekommen - und fühlst Dich voll und kannst nicht auf Toilette? Du hast Stress auf der Arbeit, ein Termin jagt den nächsten und der Magen grummelt und nichts geht?
Wenn es nicht gerade lange dauert: mach Dir keine Sorgen! Das ist normal. Denn Stress verhindert, dass Dein leckeres Essen entsprechend verdaut wird.
Calm down! Entspanne Dich. Du wirst überrascht sein, wie alles dann flutscht!
Hast Du es an stressigen Tagen bei Dir schon beobachtet: Du kannst nicht viel essen, bist danach unruhig.
Ein Grund dafür: der faszinierende Zusammenhang von Verdauung und Entspannung. Genauer: der Parasympathikus.
Der Parasympathikus: Dein innerer Ruhepol
Unser autonomes Nervensystem ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: den Sympathikus und den Parasympathikus. Während der Sympathikus unser „Fight-or-Flight“-System steuert, also dafür sorgt, dass wir bei Gefahr schnell reagieren können (Adrenalin und Co.), ist der Parasympathikus unser „Rest-and-Digest“-System. Er kümmert sich darum, dass der Körper in Ruhephasen effizient verdauen kann, er fördert also die Erholung, Regeneration und Verdauung.
Verdauung: Mehr als nur ein mechanischer Prozess
Verdauung beginnt nicht erst im Magen oder Darm – sie fängt viel früher an. Und sie ist mehr, als nur ordentlich zu kauen und dann die Enzyme alles schön aufarbeiten zu lassen. Schon der Anblick oder der Geruch von Essen kann den Verdauungsprozess aktivieren. Wenn wir mit Genuss in eine Mahlzeit starten und dabei bewusst entspannen, wird der Parasympathikus aktiviert. Das bedeutet, dass sich die Verdauungsorgane optimal auf die Verarbeitung des Essens vorbereiten können. Unser Körper schaltet vom „Aktivmodus“ (Sympathikus) auf „Ruhemodus“ um – und das hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Verdauung.
Im entspannten Zustand wird der Blutdruck gesenkt, das Herz schlägt ruhiger und der Körper kann mehr Ressourcen für die Verdauung aufwenden. Speichelproduktion und Verdauungsenzyme werden aktiviert, was hilft, die Nahrung zu zersetzen, bevor sie den Magen erreicht. Im besten Fall kannst du jetzt eine Mahlzeit genießen, die nicht nur köstlich ist, sondern auch deinem Körper gut tut.
Stress und Verdauung: Ein eher ungünstiges Team
Wenn Du tausend Dinge gleichzeitig machst und in Hektik am Schreibtisch, während einer Viko mit Bild-Aus oder schnell mal im Auto isst, wird der Aktiv-Sympathikus mobilisiert. Du bist ein Mensch mit ungeahnten Fähigkeiten! Aber so gut Du Dir Dein Multitasking schön redest, Dein Körper ist im Stressmodus und die Verdauung leidet darunter und ist lahmgelegt. Bei Stress wird weniger Blut in Deinen Verdauungstrakt geleitet. Die Verdauung wird langsamer oder streikt. Blähungen, Völlegefühl und als Dauerzustand chronische Verdauungsprobleme können entstehen.
Nein! Du musst nicht gleich zu einem Magenbitter oder Problemlösern aus der Apotheke greifen! Symptome kurieren geht nicht an die Wurzel!
Der Zusammenhang von Stress und Verdauung ist logisch: Stress hemmt die Verdauungsprozesse und macht es deinem Körper schwerer, mit Nahrung umzugehen. Hier kannst Du ansetzen.
Die Wissenschaft hinter der Entspannung
Es gibt eine wachsende Zahl an Studien, die den positiven Einfluss von Entspannung auf die Verdauung belegen. Atemübungen wie herzzentrierte Atmung (idealerweise 3 x am Tag für 5 Minuten) , Meditation und Yoga sind nicht nur hervorragend für den Geist, sondern auch für deinen Magen-Darm-Trakt. Indem Du in einen entspannten Zustand versetzt wirst, aktivierst du den Parasympathikus und damit das verdauungsfördernde „Rest-and-Digest“-System. Dein Körper kann sich entspannt dem Verdauen widmen.
Der Verdauungstrakt wird besser durchblutet, dadurch werden Nährstoffe besser aufgenommen. Die Muskelbewegungen im Darm (Peristaltik) wird angeregt. Alles kommt ins Fließen und das merkst Du auch durch ein Wohlgefühl.
Was Du konkret für Deine Verdauung tun kannst
Nichts Kompliziertes. Versuche es einfach und beachte ein paar Tipps.
Nimm dir Zeit:
Gönn dir die Ruhe, bewusst zu genießen. Wie riecht Dein Essen? Genieße es schon im Vorfeld! Iss langsam und ohne Ablenkung, um den Parasympathikus zu aktivieren.
Das bedeutet nicht, dass am Tisch alle schweigen sollen. Aber ein Zuviel an Einflüssen mit parallelen Filmen oder Nachrichten oder ständigem Handy-Schauen schadet.
Atme tief durch: Eine tiefe Bauchatmung aktiviert den Parasympathikus und hilft, Stress abzubauen. Dies fördert eine bessere Verdauung.
Vermeide Hektik während des Essens: Achte darauf, dass du in einer entspannten Umgebung isst. Schalte den Stressmodus ab, indem du bewusst Pausen machst. Welche Geschmäcker tauchen erst im Nachgang auf? Wie ist die Konsistenz? (Und wenn jemand anderes gekocht hat: ein Lob wirkt immer Wunder!)
Regelmäßige Meditation und Yoga helfen, dein Nervensystem zu balancieren, Stress abzubauen und die Verdauung zu unterstützen. Du gelangst schneller in die gewünschte Entspannung. Du wirst resilienter und regst Dich nicht über Kleinigkeiten auf.
Also: Sei entspannt und die Verdauung läuft
Es mag überraschen, aber unsere Verdauung hängt in hohem Maße von unserem emotionalen Zustand ab. Stress hindert den Körper daran, effizient zu verdauen, während Entspannung das System unterstützt und fördert. Der Parasympathikus spielt dabei eine Schlüsselrolle: Er sorgt dafür, dass dein Körper während der Mahlzeit auf Entspannung schaltet. Dadurch laufen Verdauung, Regeneration und Wohlbefinden optimal ab.
Also, das nächste Mal, wenn du isst, erinnere dich daran: Nicht nur das, was du isst, sondern auch wie du isst, hat einen enormen Einfluss auf dein Wohlbefinden. Entspann dich, genieße die Mahlzeit – und lass deinen Körper die Arbeit übernehmen!
Du bist wichtig! Achte auf Deinen Körper und Dich!





