Nikotin und Stuhlgang: Flutscht alles mit Fluppe besser?
Nikotin und Verdauung stehen in engem Zusammenhang. Auf verschiedenste Weise beeinflusst Nikotin die Verdauung. Welcher Raucher kennt es nicht? Erst mal eine rauchen, dann flutscht es wieder. Oder ist das nur Einredung?
Zumindest wenn jemand mit dem Nikotin-Rauchen aufhört, stellt sich bei vielen erstmal die große Verstopfung ein.
Ist der Rauchstopp eventuell doch nicht so ideal? Was kann helfen?
Jedes Kind weiß: Rauchen hat ein paar nicht so schöne Nebeneffekte. Es soll hier keinesfalls um das Verdammen gehen, als Ex-Raucherin liegt mir das fern. Aber: Nikotin und Verdauung - ein Zusammenhang ist klar vorhanden. Nikotin beeinflusst den Verdauungsprozess auf verschiedene Weisen. Das wären zum Beispiel:
Steigerung der Magensäureproduktion: Nikotin kann die Produktion von Magensäure anregen. Dies kann zu Magenbeschwerden führen, wie Sodbrennen oder sogar zu einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). In einigen Fällen kann es auch das Risiko von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren erhöhen.
Beeinträchtigung der Wellenbewegungen des Darms (Peristaltik): Nikotin wirkt auf das Nervensystem. Das beeinflusst die für die Weiterleitung on Nahrung und Abfallstoffen notwendigen Wellenbewegungen. Der Weitertransport kann langsamer werden, auch Verstopfungen sind möglich.
Entzündliche Darmerkrankungen sind möglich: Langfristiger Nikotinkonsum insbesondere durch Rauchen wird mit erhöhtem Risiko für entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa in Verbindung gebracht.
Beeinträchtigung der Darmflora: Es gibt Hinweise darauf, dass Nikotin das Gleichgewicht der Mikroben im Darm beeinflussen kann. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Verdauung, das Immunsystem und sogar das Gehirn. hat.
Veränderung der Blutzirkulation: Nikotin verengt die Blutgefäße, was wiederum die Durchblutung der Organe beeinflussen kann, zu Bauchschmerzen, Übelkeit führen kann.
Fazit: Rauchen wird oft mit verschiedenen Verdauungsproblemen in Verbindung gebracht. Aber trotzdem ist es bei vielen so, dass die Probleme erst richtig anfangen, wenn man aufhört.
Warum leiden Raucher besonders dann intensiv unter Verstopfung, wenn sie aufhören?
Ein weiterbreitetes Phänomen: Wer mit dem Rauchen aufhört hat erstmal Verstopfung.
Wie ist das zu erklären?
Nikotin und Darmbewegungen: Nikotin stimuliert das Nervensystem, insbesondere das sogenannte „Enterischen Nervensystem“ des Darms. Es fördert die Darmbewegungen, die die Verdauung vorantreiben. Bei Rauchern arbeitet der Darm schneller und aktiver.
Ohne NIkotin sieht das trüb aus: die Verdauung wird langsamer und die Verstopfung sorgt für Stillstand.
Veränderte Verdauungsgewohnheiten: Raucher haben oft bestimmte Gewohnheiten oder Routinen, die sich auf ihre Verdauung auswirken. Beispielsweise kann der Akt des Rauchens selbst eine Art „Signal“ für den Körper sein, um die Verdauung zu stimulieren. Ohne diese Gewohnheit nach dem Rauchstopp kann der Körper mehr Zeit brauchen, um wieder in den gewohnten Rhythmus zu kommen.
Stress und psychologische Faktoren: Der Entzug von Nikotin kann psychischen Stress verursachen, und dieser kann wiederum den Verdauungstrakt beeinflussen. Stress kann die natürliche Darmbewegung verlangsamen und zu Verstopfung führen. Der Körper benötigt möglicherweise eine gewisse Zeit, um sich an das Fehlen von Nikotin zu gewöhnen und seinen inneren Zustand wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Veränderte Ernährung: Viele Menschen neigen dazu, nach dem Rauchstopp mehr zu essen oder ihre Essgewohnheiten zu ändern, was ebenfalls die Verdauung beeinflussen kann. Wenn man mehr zucker- oder fettreiche Lebensmittel zu sich nimmt oder weniger Ballaststoffe isst, kann dies zu einer Verlangsamung der Verdauung und zu Verstopfung führen.
Wasserhaushalt und Flüssigkeitsaufnahme: Raucher trinken möglicherweise mehr Kaffee oder andere Flüssigkeiten, die eine abführende Wirkung haben, und sie neigen dazu, weniger Wasser zu trinken. Nach dem Aufhören kann sich auch der Flüssigkeitshaushalt verändern, was die Verdauung beeinflussen kann.
Fazit:
Die Verstopfung nach dem Rauchstopp ist ein Übergangsphänomen, das durch eine Kombination aus Veränderungen in der Darmmotilität, psychologischem Stress, Ernährungsgewohnheiten und mangelnde Flüssigkeitsaufnahme verursacht werden kann. In den meisten Fällen normalisiert sich die Verdauung innerhalb von einigen Wochen bis Monaten, wenn der Körper sich vollständig an das Leben ohne Nikotin angepasst hat. Es kann helfen, ausreichend Wasser zu trinken, sich ballaststoffreich zu ernähren und regelmäßig Bewegung zu machen, um die Verdauung zu unterstützen. Wenn die Probleme jedoch länger anhalten oder sehr unangenehm sind, kann es ratsam sein, einen Arzt zu konsultieren.
Helfen Nikotinkaugummis, um alles im Fluss zu halten?
Ja, Nikotinkaugummis können tatsächlich helfen, Verstopfung nach dem Rauchstopp zu verhindern oder zu lindern – aber es kommt auf die individuelle Situation an.
Warum Nikotinkaugummis helfen könnten:
1. Wiederherstellung der Darmbewegungen: Nikotinkaugummis liefern eine kleine Dosis Nikotin, die die Darmbewegungen stimulieren kann. Da Nikotin die Darmaktivität anregt, könnte es dazu beitragen, dass der Darm auch während des Nikotinentzugs nicht zu stark verlangsamt wird und Verstopfung vermieden wird.
2. Kontrollierte Nikotinaufnahme: Im Gegensatz zum Rauchen, bei dem Nikotin schnell und in großen Mengen aufgenommen wird, erfolgt die Aufnahme beim Kaugummi langsamer und kontrollierter. Dadurch kann der Körper das Nikotin allmählich verarbeiten, was zu weniger drastischen Schwankungen in der Darmbewegung führt.
3. Psychologische Wirkung: Der Akt des Kauens von Nikotinkaugummis kann ähnliche psychologische Effekte wie das Rauchen haben, was dazu beiträgt, dass das Verlangen nach einer Zigarette reduziert wird und weniger Stress entsteht. Stress ist ein weiterer Faktor, der Verstopfung begünstigen kann. Daher könnte die Verwendung von Nikotinkaugummis den psychologischen Stress des Entzugs verringern und somit indirekt zur Vermeidung von Verdauungsproblemen beitragen.
Bei allem ist es wichtig, damit alles läuft und wieder in normalen Rhythmus kommt:
Nikotinkaugummis sind vor allem eine kurzfristige Unterstützung für den Rauchstopp. Sie sollen helfen, den Nikotinbedarf zu decken, während der Körper sich an den Rauchstopp gewöhnt. Sie sollten jedoch nicht dauerhaft verwendet werden. Langfristig sollte man versuchen, ganz auf Nikotin zu verzichten, um die besten gesundheitlichen Ergebnisse zu erzielen.
Bei übermäßigem Kaugummikonsum könnten Nebenwirkungen wie z.B. Mund- oder Zahngeschwüre oder Magenbeschwerden auftreten. Auch die Nikotinaufnahme durch Kaugummis kann den Kreislauf und das Nervensystem beeinflussen.
Gesunde Verdauung unterstützen: Auch wenn Nikotinkaugummis eine gewisse Hilfe bieten: eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen, viel Wasser und regelmäßige Bewegung fördern dei Verdauung und verhindern Verstopfung.
FAZIT: Ja, Nikotinkaugummis können helfen, Verstopfung zu verhindern. Durch die gleichmäßig verteilte moderate Nikotindosis wird die Darmtätigkeit unterstützt. Wichtig ist: Nikotinkaugummis sind eine Übergangslösung. Dabei parallel die Chance zur ausgewogener ballaststoff- und wasserreicher Ernährung nutzen.
Ich habe bei einem Versuch - ebenso wie mein Mann - Nikotinkaugummis genutzt. Hier ist es aber wichtig, nicht von einer Sucht auf die nächste umzuschwenken und immer mehr Kaugummis zu benutzen. Übrigens: mit 3 - 4 Kaugummis, die über eine längere Zeit gekaut werden, kam ich gut pro Tag aus. Später wurde es dann reduziert und nur noch dann gebraucht, wenn alte Verhaltensmuster wieder aufflammten und die eigentlich sehr dumme Begründung " Jetzt brauche ich eine Zigarette." Es gibt ab und an bei Apothekenketten gute Angebote für Nikotinkaugummis. Ansonsten sind wir immer online gut und günstig gefahren.
HIER kannst Du Dich bei Nikotin-Kaugummis umschauen. Vorteile nach meiner Erfahrung: besserer Geruch, unaufdringliches Nutzen möglich und daher eine gute Überleitung zum vollständigen Nikotin-Verzicht :-) Und die Verdauung funktioniert eben weiter.





