Warum Frauen häufiger zur Toilette rennen
Warum Frauen scheinbar häufiger auf Toilette rennen

Kennst Du das: Ein Hauch der Tiefkühltruhen im Supermarkt wenn Du vorbeigehst und schon meldet sich das Gefühl "Ich muss dringend auf Toilette"? Im Sommer scheint dieser plötzliche Pipi-Druck seltener, im kalten Winter ist eine nahe öffentliche Toilette, ein Kaufhaus oder Restaurant absolut hilfreich. Aber stimmt das oder ist es eine Täuschung?
Frauen und Männer sind in vielerlei Hinsicht unterschiedlich - ebenso wie ihre Blasen. Frauen verspüren tatsächlich öfter Harndrang. Das kann verschiedene Gründe haben:
Anatomie der Blase : Frauen haben tendenziell eine kleinere Blase als Männer, auch wenn die Kapazität nicht wesentlich anders ist. Dadurch müssen Frauen einfach häufiger.
Kürzere Harnröhre: Durch die kürzere weibliche Harnröhre (ca. 3-5 cm) wird das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöht – und damit auch den Harndrang. Männer haben eine etwa 20 cm lange Harnröhre.
Hormonelle Einflüsse: Schwankungen im Hormonhaushalt, etwa während des Menstruationszyklus oder der Schwangerschaft, können die Blasenfunktion beeinflussen.So speichert der Körper vor der Periode mehr Wasser, das nachher wieder ausgeschieden werden muss.
Prostata wächst mit dem Alter: Das kann bei Männern den Harnfluss treiben.
Warum lockt die Toilette im Winter häufiger?
Es ist kein Gerücht: bei kälterem Wetter müssen Mann und Frau häufiger aufs stille Örtchen. Das nennt sich in der Fachsprache "Kältediurese". Ursachen können sein:
Gefäßverengung: Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, um die Körperwärme zu bewahren. Dies führt zu einem erhöhten Blutdruck, den der Körper durch vermehrte Urinausscheidung ausgleicht.
Weniger Schwitzen : Im Winter schwitzen wir weniger, sodass überschüssige Flüssigkeit vermehrt über die Nieren ausgeschieden wird.
Wie kann ich meine Blase trainieren?
Manchmal ist es ganz schön störend, immer eine Toilette zur Sicherheit in der Nähe haben zu wollen. Was hilft nun wirklich, um dem etwas entgegenzusetzen oder wenigstens den Druck zu minimieren?
Eine Möglichkeit ist Blasentraining. Durch feste Toilettenzeiten wird die Blase trainiert, größere Mengen zu speichern. Wegen jedem kleinen Tröpfchen muss man nicht auf Toilette rennen. Manchmal spielt auch die Psyche einen Streich und Unruhe wird mit Toilette-Gehen ausgeglichen.
Beckenbodentraining:
Es gibt viele Übungen und Kurse, die die Blase unterstützen und Harndrang reduzieren. Was kann ich dafür tun? Hier einige Übungen.
Aufwärmübung zur Steigerung der Blutzirkulation:
Beginne mit Hüftkreisen oder leichtem Wippen auf einem Gymnastikball, um die Durchblutung anzuregen. Wenn die Muskeln warm sind, reagieren sie besser auf das Training.
Klassiker-Übungen
Spanne Deine Beckenbodenmuskulatur an, als wolltest Du den Urinfluss stoppen. Halte diese Spannung für 5 Sekunden und entspanne dann bewusst für 5 Sekunden. Etwa 8 bis 10 Mal diesen Wechsel von Spannung und Entspannung wiederholen. Diese Übung stärkt die Muskulatur und dadurch die Kontrolle über die Blase.
Klassische Kegel-Übungen:
Die Brückenposition (Bridging)
Lege Dich auf den Rücken, die Knie angewinkelt und die Füße sind flach auf dem Boden. Hebe nun das Becken an, bis der Körper eine gerade Linie von den Schultern bis zu den Knien bildet. Halte diese Position einige Sekunden, bevor Du das Becken wieder absenkst. Diese Übung stärkt den Beckenboden, die Gesäß- und Rückenmuskulatur.
Ist das Zurückhalten bei Harndrangs schädlich?
Kurzfristiges Unterdrücken des Harndrangs ist meist unbedenklich. Wird dies jedoch zur Gewohnheit, kann es zu gesundheitlichen Problemen wie Harnwegsinfektionen oder einer Überdehnung der Blase führen. Es ist daher ratsam, bei Bedarf die Toilette aufzusuchen.
Fazit:
Egal ob Sommer oder Winter, hören auf Deinen Körper. Mit gezieltem Beckenbodentraining und dem Wissen um die Ursachen des Harndrangs kommst Du entspannt durch den Tag. Und zur Sicherheit gibt es in jeder Stadt eine Toiletten-App, WC-Gäste-freundliche Restaurants und immer eine Lösung!




