Die Toilette ist wichtiger, als Du denkst

 Kluges ums Klo

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Aborterker im Mittelalter


Die  Toilettenkultur entwickelte sich nicht kontinuierlich weiter, so kam es zum Rückschritt.


Teilweise wurden im Mittelalter die Ausscheidungen einfach auf die Straße gekippt, von einem Nachttopf oder Holzfass. Was weiter damit passierte, interessierte niemanden. So entstanden in Städten teils katastrophale hygienische Bedingungen. Diese betrafen nicht nur die armen Bevölkerungsgruppen, sondern ebenfalls die Adligen.

 

Burgen und Klöster im Mittelalter hatten Nischen oder Erker, von denen aus alles oft ins Freie oder in den Burggraben fiel. Selten waren hölzerne Fallrohre in Gebrauch.

So ist es zu erklären, dass nach einigen Monaten Adlige mit ihrem Hofstaat zum nächsten Schloss zogen.  Die organischen Abfälle konnten sich bis zum nächsten Besuch "regenerieren" - und das neue Schloss stank nicht. 

Mit Hilfe von Karaffen und Eimern konnte nachgeholfen und die Reste weggespült werden.


Die Landbevölkerung verrichtete ihre Geschäfte in der Natur und alles wurde organisch recycelt, oder sie machten in kleine Gruben, Moos und Blätter dienten der Reinigung.



Burgtoilette im Mittelalter
(c) Falco auf Pixabay

Mittelalterliche Burgtoilette, (c) Falco auf Pixabay

Schwalbennester-Klos:

klebten an Burgen außen angebracht wie Schwalbennester. Sie waren aus Holz und die Kacke konnte im freien Fall außen an der Burgmauer herunterrauschen.

Waagerechte Scharten:

dienten nicht dem Schießen, sondern waren die einfache Variante einer Klo-Entsorgung bei Ritterburgen.

Lokus:

stammt aus dem Latinischen und steht für "locus necessitatis"; Ort der Notdurft.